„Elterliche Liebe ist keine Selbstverständlichkeit …“

ehemalige Pflegekinder
„Fremde Leute haben mir gesagt, dass ich nicht mehr zurück zu meinen Eltern kann. Keiner hat mir erklärt warum!“ Dies sind Zitate, die im Rahmen unserer Veranstaltung „Mein Lebenskompass und der 7te Sinn“ geäußert wurden. Zu der vierstündigen Fortbildungs- und Austauschrunde mit ehemaligen Pflegekindern hatte ZePI eingeladen. Bei der Runde waren Bereitschafts-, Dauer- und Sozialpädagogische Pflegefamilien von ZePI und Pflegeeltern von außerhalb präsent, aber auch Jugendliche aus den Pflegefamilien. Als Gastreferenten waren zwei junge Erwachsene, Thabani und Lennard, eingeladen. Kurt Sternberger moderierte die Runde mit Fachlichkeit und Feingefühl. Thabani und Lennard berichteten mit großer Bereitschaft und Offenheit über ihre Kindheit, Jugend und das Erwachsenwerden in Pflegefamilien und im Jugendhilfesystem. Sie erzählten von „Baustellen, Umwege aber auch Vorfahrstraßen“ in ihrem Leben. Wie war die Situation in der Herkunftsfamilie und das Ankommen in der Pflegefamilie? Mit welchen Schwierigkeiten hatten sie zu kämpfen und was hat sie vorangebracht? Es gelang ein reger Austausch mit den anwesenden Pflegeeltern, die ihre Fragen aber auch Erfahrungen schilderten. Manche Fragen waren direkt an unsere Gastreferenten gerichtet: „Wie war es, deine Eltern zu treffen?“ „Was steckte hinter deiner Wut?“ „Hast du dich als Pflegekind benachteiligt gefühlt?“ Andere Fragen zielten auf die Kompetenzerweiterungen der Pflegeeltern ab: „Was kann man als Pflegefamilien falsch machen?“, „Wie sollen wir über die Herkunftsfamilie sprechen?“. Berührt, bestärkt und gestärkt für den Alltag in der Pflegefamilie und mit einem Gefühl von Dankbarkeit und Respekt für die Ehrlichkeit und Leistung von Thabani und Lennard ging die Veranstaltung zu Ende.