Etwa einmal im Monat kommen die Bereitschaftspflegeeltern und die Fachberatung von ZePI im Stadtteilhaus zusammen, um sich auszutauschen, neue Informationen zu bekommen oder um sich einfach Rat bei anderen Bereitschaftspflegeeltern zu holen.
Diesmal waren es sechs Bereitschaftspflegemütter, die sich gegenseitig ihre Geschichte erzählten.
Einige haben schon viel Erfahrung sammeln können, andere haben gerade ihr erstes Bereitschaftspflegekind aufgenommen. „Wie macht Ihr das denn mit den Umgangskontakten? Z.&nsbp;B. wenn die Mutter nicht kommt?“ „Das ist immer wieder schwierig; ich erkläre Leonie (Name geändert) dann, dass die Mama diesmal vielleicht nicht kommen konnte, weil sie etwas anderes ganz dringend erledigen musste und dass wir sie dann ein andermal sehen. Dann gehe ich mit Leonie ein Eis essen, als Trostpflaster …“
Eine andere Frage bezieht sich direkt auf das Verhältnis zwischen Eltern und Bereitschaftspflege: „Duzt Ihr die Eltern?“ Das sehen alle anders; „Ja klar; das mache ich immer so. Das ist sonst so steif.“ „Nein, das kann ich mir gar nicht vorstellen. Das wäre mir zu nah.“ Auch wenn es um die Entwicklung geht, sind Erfahrungen der anderen gefragt: „Ist das normal, dass Jasper (Name geändert) noch nicht fremdelt?“ Da gehen die Meinungen dann auseinander und jeder bringt andere Erfahrungen ein.
Ganz zum Schluss geht es noch einmal darum, wie jede dazu kam, Bereitschaftspflegekinder aufzunehmen; manche hatten eine Art Motto, das ihnen sofort einfiel, andere mussten ein Moment überlegen:
- „Das ist so`n Gefühl – Gänsehaut“
- „Wir wollen Pflegekindern zeigen, dass es schön sein kann in der Familie“
- „Ich möchte etwas Sinnvolles tun“
- „Jeder Mensch muss erfahren, dass er wertvoll ist“
- „Ich habe große Freude an Kindern und möchte helfen“
- „Wir haben viel Platz und Zeit für Kinder im Herzen“
- „Man muss den Kindern das Herz warmhalten“